Trockensteinmauern

Die Kunst des Trockenmauerns wurde in die UNESCO-Liste des Immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. Auch im UNESCO-Weltnaturerbe SAJA prägen die traditionellen Trockenmauern die alpine Kulturlandschaft auf eindrückliche Weise. Sie werden seit Jahrhunderten mit Natursteinen ohne Zement und Mörtel zur Abgrenzung von Weiden, zum Lawinenschutz oder als Stützmauern gebaut. Heute werden aber viele Trockenmauern nicht mehr gepflegt und zerfallen. Die Stiftung SAJA hat sich daher zum Ziel gesetzt, bestehende Trockensteinmauern zu sanieren, da sie sowohl prägend für die Landschaft wie auch wichtig für die Biodiversität sind. Sie bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Durch die Sanierung von Trockensteinmauern wird, neben der Erhaltung des ökologisch wertvollen Lebensraums für Flora und Fauna, die Ablesbarkeit und Strukturvielfalt der typischen Kulturlandschaft im UNESCO-Welterbe SAJA sichergestellt.

Trockensteinmauern im Aletschgebiet
In einem Gemeinschaftsprojekt mit den Alpgeteilschaften Greicheralp, Goppisbergeralp und Riederalp sowie der Burgergemeinde Bettmeralp wurde in einem ersten Schritt ein Inventar in Auftrag gegeben, welches nach Bedeutung und Prioritäten den Handlungsbedarf an der Trockenmauersubstanz aufzeigt. Seit 2018 wurden fast 500 m2 Trockensteinmauern im Aletschgebiet fachgerecht und Mithilfe von Maurerlehrlingen, Zivildienstleistenden und Freiwilligen saniert.

Dank der finanziellen Unterstützung der Dienststelle Wald, Flussbau und Landschaft (DWFL), dem Fonds Landschaft Schweiz (FLS), den Geteilschaften, der Raiffeisenbank Aletsch-Goms und den Aletschbahnen können weitere Trockensteinmauern als wichtige Elemente der ökologischen Infrastruktur, als Zeugen einer traditionellen, seit Jahrhunderten angewendeten Bautechnik und als vielfältige charakteristische Kulturlandschaftselemente in einer zweiten Etappe (2021-2024) in Stand gestellt werden.

Eine Weiterführung und Unterstützung des Projekts dient vielen Interessengruppen; von der Bevölkerung und dem Tourismus, für die das Landschaftsbild ebenso wichtig ist wie die Sicherheit vor Steinschlag, bis hin zu den heimischen Reptilien und Kleintieren, deren Lebensraum so erhalten und aufgewertet wird.