DAS PROJEKT Thema «Vermittlung der Klimaforschung im UNESCO- Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch» ist eine zentrale Aufgabe unserer Stiftung. Die Bildungsstätte WNF bietet mit ihrer modernen und interaktiven Ausstellung die perfekte Platt- form, um dieses komplexe Thema anschaulich und spannend zu vermitteln aber auch, um es für verschiedene Altersklassen verständlich zu- gänglich zu machen. Das WNF in der Welterbe- Gemeinde Naters zählt jährlich gegen 17’000 Besucher:innen, rund 3’000 davon gehen noch zur Schule. Mehr als hundert Führungen und BNE (mit Welterbe-Guides) unterstreichen das grosse Interesse an der Welterbestätte und den Naturprozessen im Alpenraum. Bis heute existiert kein Exponat, welches das Ziel 13 der Nachhaltigen Entwicklung und die Klimaforschung eingehend beleuchtet. Mit der Übernahme des FTIR aus der Forschungs- station Jungfraujoch und seinen langjähri- gen Messreihen aus dem UNESCO-Welterbe SAJA bietet sich die einmalige Chance, diese Lücke zu schliessen. Ausgangslage Die verständliche und zugleich spannende Aufbereitung von Forschungsergebnissen für eine breite Besucherschicht und verschiedene Altersstufen ist eine grosse Herausforderung. Erfahrungsgemäss müssen Besuchende mit einer attraktiven Inszenierung in ihren Bann ge- zogen werden, um schliesslich Interesse und Zugänglichkeit für das Thema zu entwickeln. kanntesten Forschungsstation der Schweiz im Herzen unseres Welterbes zu übernehmen, erwies sich als grosse Chance. Der logistische und organisatorische Aufwand für Ausbrin- gung, Talfahrt, Transport ins Wallis und Einbrin- gung war nicht nur herausfordernd, sondern auch ein erster Prüfstein für den Innovations- willen von SAJA. Schliesslich mussten diese Arbeitsschritte bereits relativ kurzfristig ausge- führt werden, da der Generationenwechsel im Sphinx-Laboratorium keinen Aufschub dulde- te. In Zusammenarbeit mit dem zuständigen belgischen Forscherteam, der «Internationale Stiftung HFSJG» (Hochalpine Forschungssta- tionen Jungfraujoch + Gornergrat), den Jung- fraubahnen und eigenen Museumstechnikern gelang dieser Teilschritt des Prozesses. Gerät FTIR Das FTIR-Spektrometer basiert auf Interfe- rometrie. Dabei wird der von der Lichtquelle (Sonne) ausgesandte Strahl in zwei Teilstrah- len zerlegt, die über komplexe Spiegelsyste- me zwei getrennte optische Wege zurückle- gen und anschliessend wieder interferieren. Danach interagiert der Strahl mit der Probe und gelangt schliesslich auf den Detektor. Die optische Wegdifferenz zwischen den beiden Wegen ist variabel und der Detektor misst die auftreffende Strahlungsintensität in Abhän- gigkeit von der Wegdifferenz. Das Ergebnis nennt man Interferogramm und es erlaubt die Berechnung von Sonnenabsorptionsspektren, aus denen eindeutige Aussagen über die Kon- zentration von Treibhausgasen in der Atmo- sphäre möglich sind. Die Gelegenheit, ein 34-jähriges Messinstru- ment von immensem Ausmass (beinahe vier auf zwei Meter, in L-Form) von der wohl be- Als Treibhausgase werden diejenigen Gase mit einem Einfluss auf die Energiebilanz der